Judith von Radetzky Leitung und Organisation

Foto Jeanne Degraa 2023

http://www.judith-von-radetzky.deΩ

Judith von Radetzky studierte zunächst Theologie in Berlin und  Heidelberg. Nach vier Jahren entschied sie sich statt für die Kirche für das Theater.
Zunächst arbeitete sie als Schauspielerin (in den USA, Frankreich, Deutschland), später auch als Pädagogin (Berlin, Italien) und nach einem Regiestudium  als Regisseurin (Berlin, München, Paris) und als Organisatorin großer künstlerischer Projekte. Sie organisierte 1981 in den USA/San Francisco Profiausbildungen für Schauspieler, sodann mit den künstlerischen Partnern eine Tournee in Minnesota, in der sie auch als Schauspielrin mitwirkte. Ab 1983 war sie für 14 Jahre an verschiedenen deutschsprachigen Stadttheatern engangiert (u.a. Konstanz, Basel, Frankfurt) Von 2000 bis 2003 baute sie das Theaterzentrum Akt -Zent/ European association for theatreculture mit auf.  Von 2004 -2008 hielt sie sich in Lyon auf, wo sie mit dem renommierten russischen Regisseur Anatolij Vassiliev intensiv zusammenarbeitete und Regie unter ihm studierte. 2006 gründete sie gemeinsam mit der Regisseurin Heidrun Kaletsch und der Übersetzerin und Journalistin Ruth Wyneken das Graphit Theater Labor, welches sie im Austausch mit den Ensemblemitgliedern seitdem prägend leitet. Parallel zu allen Tätigkeiten drehte sie in deutschen Film- und Fernsehproduktionen als Schauspielerin. Sie erhielt die Auszeichnung Beste Schauspielerin auf dem NW Vancouver Short Film Festival 2015 sowie auf dem Kurzfilmfestival in Hameln.

2014 realisierte sie ein großes Stadtteilprojekt in der Gropiusstadt Shakespeare Maß für Maß mit insgesamt 100 Beteiligten. 2013, 2015 und 2016 inszenierte sie in München am TamS und Teamtheater.

Graphit Theater Labor bietet unter Ihrer Leitung kontinuierlich Trainings und Studios an, in denen dem Schauspieler Methoden vermittelt werden, die ihm helfen sich als Autor seiner Rollen zu verstehen. D.h. er lernt wie er eine Rolle führen kann. In klarer Struktur und gleichzeitig mit größter Freiheit.

Phaidros, Platon/Magritte, Avignon 2008

DIALOGE ZUR KUNST – Fotos

Vom 11.-18. Dezember 2010 fanden fünf öffentliche Proben in den Uferstudios in Berlin-Wedding statt.

Platon – Ion

László Krasznahorkai – Ein Mörder wird geboren

Heinrich von Kleist – Über das Marionettenthetater

Regie Judith von Radetzky

Musik Kamil Tchalaev

Aufführung Platons Ion

Es spielen

Mathias Hörnke und Lars Jokubeit (Platon)

André Scioblowski (Krasznahorkai)

Stephan Maria Fischer und Anja Marlene Korpiun (Kleis)

 

LOUISE MILLERIN – Fotos

FRIEDRICH SCHILLER / REGIE: JUDITH VON RADETZKY

Statt Kabale und Liebe: Louise Millerin. Der ursprüngliche Titel stellt die Hoffnungsträgerin des Stücks ins Zentrum. Ein Theaterabend über einen Neuanfang, über den Schlaf und über den Wachzustand. Liebe als Schlafzustand, der ins Chaos führt; Liebe als Wachzustand, in dem der Mensch nicht Opfer und nicht Konsument ist, stattdessen sich befreit aus der Trägheit seines Denkens und Fühlens.
Auf der Bühne ein Traum von Leidenschaft, und kein Wiederkäuen eines sentimentalen Status Quo. Jede Figur will ein neues oder anderes Leben. Jeder setzt halsbrecherisch alles auf eine Karte. Nicht als Moralanklage, nicht als ethisches Pamphlet, sondern als ästhetische Provokation und als Spiel.

Mit dem von ihr gegründeten Graphit-Theaterlabor und ihrer Inszenierung von Louise Millerin macht JUDITH VON RADETZKY das, was im freien Theater keiner macht: einen Klassiker in die heutige Welt zu stellen, ohne ihn zu dekonstruieren; eine Partnerschaft mit dem Autor einzugehen, die – obwohl frei und radikal – sich konsequent der Struktur des Stückes bedient; intensive Recherche und Begegnung mit dem Textmaterial im Theaterlabor; ein mehrjähriger Prozess, dessen Ziel maximale Lebendigkeit und Wahrhaftigkeit des Spiels ist; nicht eine Produktion nach der anderen herauszubringen, sondern anhand eines Stückes (Louise Millerin) ein Arbeitsmodell zu veröffentlichen. Der Radikalität der Sorgfalt dieses Ansatzes angemessen, zeigen die Vorstellungen im Februar die aktuelle Phase der Entwicklung.

mit THERESA SOPHIE ALBERT, STEPHAN MARIA FISCHER, ANJA FLIESS, KAI ARNE JANSSEN, LARS JOKUBEIT, ANJA MARLENE KORPIUN, ANDRÉ SCIOBLOWSKI, FELIX WÜRGLER

Regie JUDITH VON RADETZKY Bühnenbild URS HILDBRAND Kostüm GUDRUN ZÖLLNER Dramaturgie HEIDRUN KALETSCH Training THOMAS BEYSE Produzent HENDRIK UNGER Regieassistenz MIRIAM NORMANN

EINE PRODUKTION VON GRAPHIT-THEATERLABOR IN KOOPERATION MIT DEM BALLHAUS OST

GEFÖRDERT DURCH DIE STIFTUNG DEUTSCHE KLASSENLOTTERIE BERLIN UND AKT-ZENT E.V.

PREMIERE 10. FEBRUAR 2010
WEITERE VORSTELLUNGEN 13. / 14. / 26. / 27. / 28. FEBRUAR

Präsident und Vater Miller, II.Akt (Stephan Maria Fischer, Felix Würgler)

von links: Wurm, Vater Miller, Mutter Miller, Hofmarschall von Kalb, Ferdinand, II.Akt, (André Scioblowski, Felix Würgler, Anja Fliess, Lars Jokubeit, Kai Arne Janssen)

Louise, Kalb, II.Akt (Theresa Albert, Lars Jokubeit)

Lady Milford, Louise, IV.Akt (Anja Marlene Korpiun, Theresa Albert)

von links:Vater Miller, Mutter Miller, Ferdinand, Louise, II.Akt (Felix Würgler, Anja Fliess, Kai Arne Janssen, Theresa Albert)

Lady Milford, II.Akt (Anja Marlene Korpiun)

Präsident und Ferdinand II.Akt (Stephan Maria Fischer, Kai Arne Janssen)

Lady Milford und Ferdinand, II. Akt (Anja Marlene Korpiun, Kai Arne Janssen)

Wurm und Louise, III.Akt (André Scioblowski)

Ferdinand und Louise V.Akt (Kai Arne Janssen, Theresa Albert)

Louise und Vater Miller V.Akt (Theresa Albert und Felix Würgler)

Louise Millerin V.Akt (Theresa Albert)

Fotos von Boris Eldagsen (1,2,3,4,10,11,12) und Annette Jonak (5,6,7,8,9)

 

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PHAIDROS – Fotos

 

PLATON – MAGRITTE / REGIE: JUDITH VON RADETZKY

Phaidros (2.Teil) ist ein Dialog von Platon aus dem Jahre ca.370 v.Chr.

Alles beginnt auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise: es ist Mittag, die Sonne steht auf ihrem Zenith, Phaidros und Sokrates verlassen Athen, um unter dem Schatten einer großen Platane über die Liebe zu sprechen. Eine Quelle, die Frische der Natur, eine ideale Umgebung und der große neugierige Wunsch des Phaidros, Reden zu halten und sie zu hören. Aber die scheinbare Schönheit des Redens stellt sich als Eloquenz, also als Sprachfertigkeit und Geschicklichkeit, heraus, geeignet, Menschen zu manipulieren. Nun ist es die Kunst der Eloquenz, die als der Stil schlechthin, erkannt wird. Aber was sind die Grenzen der Eloquenz, was ist der eigentliche Inhalt? Was also ist der Unterschied zwischen dem Wahrscheinlichen und dem Authentischen…? Im Phaidros fordert Platon auf die Kunst jenseits allen Nutzens zu reflektieren… Magritte als der paradoxeste aller Maler, bildet den Rahmen für das Spiel der überraschenden Wendungen. Das Bild, in dem sich Phaidros und Sokrates bewegen, wird zur Falle, es erscheint als letzter, heimlicher Raum, in dem das Authentische stirbt. Und alle schauen zu. Die Berge blitzen in der Ferne. Die Schneeschmelze beginnt.

Aufführung 11.7 und 13.7. in Avignon 2008

Darsteller

Sokrates: Judith von Radetzky

Phaidros: David Jauzion-Graverolles

Fotos: Laurencine Lot

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