Allen eine Chance – Maß für Maß – Projekt 2013/2014

Allen eine Chance
Maß für Maß–von William Shakespeare
Ein Stadtteilprojekt
Premiere war am Freitag 12.9.2014, 19.30 Uhr Großer Saal im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt (U-BHF Lipschitzallee)

Ankündigung Trailer

Ausnahmezustand! Politische Kontrolle über alles und jeden! Sogar über Privatsphäre und Intimbereich! Durchgreifen heißt die Devise…
Wer das mal erleben will, wie es aussieht, wenn Staat und Kirche entfesselt sind und uneingeschränkte Macht demonstrieren, der wird bei dieser Aufführung mit Chor, Rock und Rap staunen. Denn sie werden es nicht schaffen! Coole Jugendliche mit Instrumenten bewaffnet u.a. aus der Walter-Gropiusschule und der Paul Hindemith Musikschule, die Senioren des Gropiuschores mit stimmgewaltigen Einwürfen, sie alle wehren sich gemeinsam mit Shakespeare und der Schauspieltruppe vom Graphit Theaterlabor gegen Korruption und eine Diktatur der Bürokraten. Doch keine Angst! Niemand bleibt auf der Strecke – alle bekommen eine Chance!

Die Aufführung, Trailer

„Allen eine Chance – Maß für Maß“ war ein großes partizipatorisches Stadtteil-Theater-Musik-Projekt vom Graphit-Theaterlabor in Kooperation mit dem Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, der Walter-Gropius-Schule, der Liebig Schule, Traumpfad e.V., der Musikschule Paul Hindemith , dem Gropius Chor e.V. und dem Frauencafé e.V.. Es vernetzte und verknüpfte intergenerativ und interkulturell zusammengesetzte Gruppen aus der Gropiusstadt und öffnete sich für ein mannigfaltiges Publikum. Chorgesang, Dialoge und Massenszenen, Instrumentensoli und Songs, Rock und Rap fügten sich zu einem Portrait einer pluralistischen Gesellschaft, in der Kräfte gegeneinander streben, sich überlagern, sich aneinander abarbeiten und sich explosionsartig neu ordnen.
Konzeption, Übersetzung und Regie, Judith von Radetzky, Komposition und musikalische Leitung, Niels Frédéric Hoffmann, Bühne und Kostüme Ira Hausmann.
Das Projekt wurde gefördert durch das Programm Soziale Stadt und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin.
Fotos auch im Trailer nr.1 © Jens Rötzsch

Ein Stadtteilprojekt in der Gropiusstadt

Mass für Mass – Shakespeare

Übersetzung, Konzeption, Regie: Judith von Radetzky
Musik: Niels Frédéric Hoffmann
Bühne/ Kostüme: Ira Hausmann
Regieassistenz: Nadine Karbacher

Herzog: Stephan Maria Fischer, Angelo: André Lewski, Isabella: Viktoria Lewowsky, Lucio: Phillip Sponbiel, Escalus: Lorenz Liebold, Claudio: Martin Christener, Mariana: Johanna Krumin, Kerkermeister: Khosrou Mahmoudi, Frau Durchunddurch: Susanne Meyer, Julietta: Nadine Karbacher, Pompeius: Niels Frederic Hoffmann, Bernadin: Marc Christoph Theiss, Polizist: Dennis Ortmann
Premiere:
Freitag, 12.9.2014, 19.30 Uhr
Trailer: Sprecher – Judith v. Radetzky, Stephan Maria Fischer, Bariton – Martin Christener, Sopran, Klavier – Johanna Krumin, E-Gitarre – Diego Wiechert
Schlagzeug – Nepomuk Kähler, Musik, Klavier – Nies Frédéric Hoffmann, Kamera – Farh Melter, Schnitt Manfed Schmitt, u.b.i.k Film, Ton Johanna Krumin

gefördert durch:
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Uraufführung: Erasmus von Rotterdam – Wir loben die Torheit (2013)

wurde am 2. und 3. Februar 2013 in der Schwartzschen Villa in Berlin-Steglitz gezeigt.

Link zum VIDEO


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Vor 500 Jahren schrieb der Humanist Erasmus von Rotterdam einen europäischen Bestseller Das Lob der Torheit, ein gesellschaftskritischer Rundumschlag, eineaftige Kritik am Bunga-Bunga des 16. Jahrhunderts.  Denn darin geht es scharf zur Sache, alle bekommen ihr Fett weg,  ob arm, ob reich, ob gebildet oder ungebildet, ob Staatsbürger, Politiker oder die Kirche,  niemand bleibt verschont, denn alle haben sich der Dummheit, der Torheit verschrieben.  IMG_0971
Und dennoch will  niemand  etwas von dieser Dame  wissen. Sie führt eine geheime, unerkannte Existenz. Und das, obwohl sie der Motor aller Kriege, allen Friedens und der umfassenden Ökonomisierung des privaten und öffentlichen Lebens ist.  Durch den Mund zweier Herren und einer Dame, die ihr ganz und gar ergeben sind, spricht sie, macht sich erkennbar und zeigt:  ohne sie geht gar nichts!

Das Lob der Torheit ist eine radikale Kampfansage an den Missbrauch der Macht  durch die Eliten.

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Es spielen  Lars Jokubeit, Stefan Maria Fischer und Judith von Radetzky; Bühne Team; Licht Thomas Altkrüger

Regie und Bühnenfassung Judith von Radetzky

Fotos: Nancy Görlach

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DIALOGE ZUR KUNST – Fotos

Vom 11.-18. Dezember 2010 fanden fünf öffentliche Proben in den Uferstudios in Berlin-Wedding statt.

Platon – Ion

László Krasznahorkai – Ein Mörder wird geboren

Heinrich von Kleist – Über das Marionettenthetater

Regie Judith von Radetzky

Musik Kamil Tchalaev

Aufführung Platons Ion

Es spielen

Mathias Hörnke und Lars Jokubeit (Platon)

André Scioblowski (Krasznahorkai)

Stephan Maria Fischer und Anja Marlene Korpiun (Kleis)

 

DREI SCHWESTERN – FRAGMENTE (2011)

Drei Schwestern – Fragmente
Anton Tschechow

Im Frühjahr 2011 fand ein treffen zum Thema „Theater als Musik“ mit dem russischen Musiker Kamil Tchalaev statt. Darin wurden die Möglichkeiten für Musikalität in Sprache, Form und Dramaturgie gesucht. Anschließend vermittelte Judith von Radetzky die Spielweise in der sogenannten psychologischen Struktur in einem zweiten Treffen, die Mitglieder von Graphit e.V. forschten an Monologen, Szenen und Dialogen aus Anton Tschechows „Drei Schwestern“.  Schließlich wurden beide Ansätze verschmolzen. Das Ergebnis dieser Arbeit wurde in einer öffentlichen Probe in Berlin präsentiert.

Dokumentationen zu Drei Schwestern – Fragmente“:       

FOTOS       

Inhalt

Heimatlos. Wir sind ohne Zweifel aus  paradiesischen Zuständen verstoßen. Oder haben uns selbst daraus verstoßen. Wir sind in der Fremde – alle. Heimatlose Wanderer, ob wir es wollen oder nicht. So werden wir uns immer nach dem sehnen, was wir gerade nicht haben.
Die drei Schwestern stehen für eine außergewöhnliche Lebenshaltung: auch die schlimmsten äußeren Umstände können sie nicht unterkrigen. Ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben bleibt. Sie sind Künstler im Sinne von Beuys: eine Null – Situation erdrückt sie nicht, sondern spornt sie an zu Kreativität.
Der Ansatz von Judith von Radetzky zu den Drei Schwestern bleibt nicht bei drei frustrierten Provinzmädchen stecken. Das Stück ist in seiner Komposition so fugal, komplex und vielschichtig, dass  die allgemeine Deutung, es handele sich um „Szenen aus einem Leben in der Provinz“ schon durch die Struktur des Stückes widerlegt ist….es sei denn, nichts hat Bedeutung – auch nicht eine komplexe Struktur.
Die Arbeit im Frühjahr 2011 war ganz darauf gerichtet, den Schauspielern die Vertikale der Rollen zu vermitteln durch u.a. eine intensive Monologarbeit, die anschließend in der Nikodemuskirche präsentiert wurde.

Regie   Judith von Radetzky

Musik   Kamil Tchalaev

Darsteller

Stephan Maria Fischer (Tschebutykin)

André Scioblowski (Tusenbach)

Lars Jokubeit (Andrej)

Anja Marlene Korpiun (Olga)

Über das Marionettentheater (2011)

Über das Marionettentheater
Heinrich von Kleist

Über das Marionettentheater wurde im Dezember 2010 in den Uferstudios als öffentliche Probe präsentiert und im Frühjahr 2011 weiterentwickelt. Der russische Musiker Kamil Tchalaev entwickelte den kleinen Dialog zu einem Sprech-Klangwerk auf der Basis der bereits durch die Schauspieler und die Regie erarbeiteten Handlungslinie.  Fremdheit und Paradoxie des gedanklichen Spiels von Kleist wurden dadurch betont und sichtbar, fühlbar gemacht für die Zuschauer. Das Ergebnis dieser weiteren Recherchearbeit wurde wieder in Berlin und auch in Hamburg als öffentliche Probe gezeigt.

Inhalt

Ein Tänzer, größter Star der Ballettszene und hochgelobt, sucht etwas wahrhaft Menschliches bei den Marionetten und ihrem Tanz, als Zuschauer sieht man ihn immer wieder auf dem Marktplatz einer kleinen Stadt, wo die kleine Bühne aufgeschlagen ist. Ein anderer, Kenner und Freund des Balletts, beobachtet ihn dabei. Er will ihn zur Rede stellen, ihm seine Motive entlocken, er kann nicht verstehen, was ein solcher Meister hier zu suchen hat. So erfährt er, dass jener Meister die tanzende Kunst an ihrem Ende angelangt sieht, für ihn existiert sie nicht mehr- im Gegensatz zur Kunst des Marionettenspiels. Der Meister führt ihn in ein Labyrinth phantastischer Experimente, denen sich der Freund des Balletts schließlich  mit keinem Argument, mit keiner bisherigen Erkenntnis, mit keinem noch so ausgeklügelten Gedanken, mehr entziehen kann… Für den Meistertänzer hat ein mechanisches Gebilde mehr Grazie als ein Mensch es je erlangen kann.
Ein tiefsinnig-ironisches Plädoyer für den Künstler als ein utopisches Genie, für einen „vollkommenen“ Spieler oder Tänzer, der sein geweitetes Bewusstsein gepaart mit Können dem Publikum zur Verfügung stellt.

Es spielen Anja Marlene Korpiun, Stephan Maria Fischer

Regie  Judith von Radetzky

Musik  Kamil Tchalaev

Zeit  öffentliche Probe, 08.05.11 um 11:15 Uhr

Ort  Nikodemus, Nansenstr.12/13, 12047 Berlin-Neukölln

LOUISE MILLERIN (2010)

LOUISE MILLERIN 
Friedrich Schiller

EINE PRODUKTION VON LOUISE MILLERIN GmbH IN KOOPERATION MIT DEM BALLHAUS OST

PREMIERE 10. FEBRUAR 2010
WEITERE VORSTELLUNGEN 13. / 14. / 26. / 27. / 28. FEBRUAR 2010

Dokumentationen zu LOUISE MILLERIN:

FOTOS        VIDEO         KRITIK #1       KRITIK #2        KRITIK #3       
ANKÜNDIGUNG#1            ANKÜNDIGUNG#2

Inhalt

Statt Kabale und Liebe: Louise Millerin. Der ursprüngliche Titel stellt die Hoffnungsträgerin des Stücks ins Zentrum. Ein Theaterabend über einen Neuanfang, über den Schlaf und über den Wachzustand. Liebe als Schlafzustand, der ins Chaos führt; Liebe als Wachzustand, in dem der Mensch nicht Opfer und nicht Konsument ist, stattdessen sich befreit aus der Trägheit seines Denkens und Fühlens.
Auf der Bühne ein Traum von Leidenschaft, und kein Wiederkäuen eines sentimentalen Status Quo. Jede Figur will ein neues oder anderes Leben. Jeder setzt halsbrecherisch alles auf eine Karte. Nicht als Moralanklage, nicht als ethisches Pamphlet, sondern als ästhetische Provokation und als Spiel.

Mit dem von ihr gegründeten Graphit-Theaterlabor und ihrer Inszenierung von Louise Millerin macht JUDITH VON RADETZKY das, was im freien Theater keiner macht: einen Klassiker in die heutige Welt zu stellen, ohne ihn zu dekonstruieren; eine Partnerschaft mit dem Autor einzugehen, die – obwohl frei und radikal – sich konsequent der Struktur des Stückes bedient; intensive Recherche und Begegnung mit dem Textmaterial im Theaterlabor; ein mehrjähriger Prozess, dessen Ziel maximale Lebendigkeit und Wahrhaftigkeit des Spiels ist; nicht eine Produktion nach der anderen herauszubringen, sondern anhand eines Stückes (Louise Millerin) ein Arbeitsmodell zu veröffentlichen. Der Radikalität der Sorgfalt dieses Ansatzes angemessen, zeigen die Vorstellungen im Februar die aktuelle Phase der Entwicklung.

mit   THERESA SOPHIE ALBERT, STEPHAN MARIA FISCHER, ANJA FLIESS, KAI ARNE JANSSEN, LARS JOKUBEIT, ANJA MARLENE KORPIUN, ANDRÉ SCIOBLOWSKI, FELIX WÜRGLER

Regie   JUDITH VON RADETZKY

Bühnenbild   URS HILDBRAND

Kostüm   GUDRUN ZÖLLNER

Dramaturgie   HEIDRUN KALETSCH

Training   THOMAS BEYSE

Produzent   HENDRIK UNGER

Regieassistenz   MIRIAM NORMANN

EINE PRODUKTION VON GRAPHIT-THEATERLABOR IN KOOPERATION MIT DEM BALLHAUS OST

GEFÖRDERT DURCH DIE STIFTUNG DEUTSCHE KLASSENLOTTERIE BERLIN UND AKT-ZENT E.V.

Fotos Annette Jonak

Phaidros (2008)

PHAIDROS
Platon – Magritte

ist eine Arbeit des Ateliers von Anatolij Vasiliev und wurde am 11.7 und 13.7. 2008 beim Festival in Avignon aufgeführt.

Dokumentationen zu PHAIDROS (Platon – Magritte):

VIDEO FOTOS

Ausschnitte aus der Aufführung

 

Inhalt

Phaidros (2.Teil) ist ein Dialog von Platon aus dem Jahre ca.370 v.Chr.

Alles beginnt auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise: es ist Mittag, die Sonne steht auf ihrem Zenith, Phaidros und Sokrates verlassen Athen, um unter dem Schatten einer großen Platane über die Liebe zu sprechen. Eine Quelle, die Frische der Natur, eine ideale Umgebung und der große neugierige Wunsch des Phaidros, Reden zu halten und sie zu hören. Aber die scheinbare Schönheit des  Redens stellt sich als Eloquenz, also als Sprachfertigkeit und Geschicklichkeit, heraus, geeignet, Menschen zu manipulieren. Nun ist es  die Kunst der Eloquenz, die  als der Stil schlechthin, erkannt wird. Aber was sind die Grenzen der Eloquenz, was ist der eigentliche Inhalt?  Was also ist der Unterschied zwischen dem Wahrscheinlichen und dem Authentischen…? Im Phaidros fordert Platon auf die Kunst jenseits allen Nutzens zu reflektieren…

Magritte als der paradoxeste aller Maler, bildet den Rahmen  für das Spiel der überraschenden Wendungen. Das Bild, in dem sich Phaidros und Sokrates bewegen, wird zur Falle, es erscheint als letzter, heimlicher Raum, in dem das Authentische stirbt. Und alle schauen zu. Die Berge blitzen in der Ferne. Die Schneeschmelze beginnt.

Regie

Judith von Radetzky

Schauspiel

Judith von Radetzky (Sokrates)

David Jauzion-Graverolles (Phaidros)

 

Undine geht (2004)

Undine geht
Ingeborg Bachmann

Diese Arbeit  wurde 2004 in Rosslau im Sommertheater gezeigt.

Dokumentationen zu „Undine geht“:       VIDEO

Inhalt

Die Anklage von Ingeborg Bachmann aktuell:

die Unmöglichkeit der Liebe zwischen Mann und Frau – zu viele Lügen, Kompromisse, Dummheiten.

Regie

Judith von Radetzky

Schauspiel

Heidrun Kaletsch (Undine)