Wer hat Angst vor Virginia Woolf

Im Theaterforum Kreuzberg, Frühjahr 2018

Party nach der Party. Zwei Paare, ein Abgrund…

George und Martha, sie lieben den Schlagabtausch und Rollenspiele, sie lieben es, sich gegenseitig zu überraschen, Haken zu schlagen und ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Die Klatschblättchen und Psychologen, die uns suggerieren wollen, nach 23 Jahren ist generell nichts mehr los in einer Ehe, das trifft auf die beiden nicht zu. Im Gegenteil. Dass bei ihnen metaphorisch gesprochen auch Blut fließt, ist unvermeidlich. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.

Heute ist ein besonderer Tag: Für die neuen, jungen Professoren, die sich in der Stadt eingefunden haben, findet eine Empfangsparty statt. Und gleichzeitig eine Abschiedsparty: Ein Großteil der alten Professorenschaft geht in Pension. Martha als Tochter des Uni-Präsidenten und George als Professor für Geschichte nehmen selbstverständlich teil.

Und morgen ist für Martha und George ein besonderer Tag…
Anlass genug für Martha, die Party spontan und ohne Absprache mit George mitten in der Nacht fortzusetzen. Nick, ein junger Professor für Biologie und seine scheinbar zart besaitete Frau sind eingeladen. Nick erhofft sich durch dieses nächtliche Zusammentreffen bessere Chancen auf eine steile naturwissenschaftliche Karriere… Für die Gäste beginnt ein rätselhaftes Spiel, in dem sie, ob sie wollen oder nicht, mitspielen müssen, ohne ihre Rollen genau zu kennen.

In ihrer Inszenierung legt Judith von Radetzky Wert darauf, den viel gespielten modernen Klassiker als Ruf zu einem Neuanfang zu verstehen. Veränderung ist schmerzhaft, jedoch der einzig mögliche Weg aus Destruktion und Starre.

Es spielten Karin Seven, Felix Theissen, Eva Schröer, David Müller

Regie Judith von Radetzky

Bühne/Kostüme Stephan Maria Fischer/Judith von Radetzky

 

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